27.2.2020 (verpd) Die Polizei verzeichnete 2018 über 63.000 Einbruchdiebstähle in Dienst-, Büro-, Fabrikations-, Werkstatt- und Lagerräume. Die dabei verursachten Schäden betragen jedes Jahr einen dreistelligen Millionenbetrag. Die richtigen Präventionsmaßnahmen und eine passende Absicherung sorgen dafür, dass Einbruchsversuche abgewehrt oder – sollten die Langfinger ihr Ziel doch erreichen – zumindest die finanziellen Folgen für das Einbruchsopfer nicht dramatisch sind.
So gut wie kein Unternehmen ist vor Einbrechern sicher. Laut der letzten Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS 2018) wurden 2018 über 63.150 Einbruchdiebstähle in beziehungsweise aus Dienst-, Büro-, Fabrikations-, Werkstatt- und Lagerräumen polizeilich erfasst. Dies entspricht im Vergleich zum Jahr zuvor einem Rückgang um etwa elf Prozent. Deutschlandweit wird im Schnitt also circa alle acht Minuten in eine Firma eingebrochen. Allerdings sind in den genannten Zahlen Einbrüche in Warenhäuser, Kioske, Gaststätten, Hotels und Banken noch gar nicht mitberücksichtigt.
Laut Sicherheitsexperten unterschätzen viele Unternehmen nicht zuletzt auch aufgrund verschiedener weitverbreiteter Fehleinschätzungen immer noch das Einbruchsrisiko. So glauben irrtümlicherweise immer noch viele, dass Einbrüche hauptsächlich in abgelegenen Gewerbegebieten oder nachts in unbewohnten reinen Büro- und Geschäftshäusern stattfinden. Tatsächlich sind genauso häufig auch Objekte inmitten bewohnter Gebiete betroffen. Vor allem, da diese häufig nur unzureichend gesichert sind, so der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. (GDV).
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Weit verbreitet ist auch die Einschätzung, dass Sicherungen nichts bringen, da Einbrecher immer an ihr Ziel kommen, wenn sie es wollen. Dies ist nach Angaben des GDV jedoch eine große Fehleinschätzung, da man sich sehr wohl gegen Einbruch schützen könne. So scheiterten viele Einbrüche, insbesondere im gewerblichen Bereich, an vorhandener Sicherungstechnik. Dies liegt den GDV-Angaben zufolge daran, dass Einbrecher nicht immer Profis seien und sich oft schon durch einfache, aber wirkungsvolle technische Sicherungen abhalten ließen.
Dabei wirke sich sichtbare Sicherungstechnik eher abschreckend als anziehend aus, da diese längere „Arbeitszeit“ für den Einbrecher und damit ein größeres Entdeckungsrisiko bedeute. Da immer noch fast jeder zweite Einbruch gelingt, hat der GDV zusammen mit der VdS Schadenverhütung GmbH und der Polizeilichen Kriminalprävention der Länder und des Bundes (ProPK) die herunterladbare Broschüre „Schlechte Geschäfte für Einbrecher“ verfasst. Sie enthält sinnvolle Schadenpräventions-Maßnahmen für Unternehmen.
Weitere Sicherheitstipps sind im Webportal der Initiative für aktiven Einbruchsschutz „Nicht bei mir“, die von den Verbänden der Sicherheitswirtschaft initiiert ist und vom ProPK unterstützt wird, zu finden. Die GDV, VdS und die ProPK bieten zudem die downloadbaren Sicherungsrichtlinien für Geschäfte und Betriebe (VdS 2333) an. Diese Richtlinien können Unternehmern dabei helfen, ein speziell auf den eigenen Betrieb zugeschnittenes Sicherungskonzept mit bedarfsgerechten und effektiven Schadenverhütungs-Maßnahmen zu erstellen, um so das Einbruchdiebstahl-Risiko reduzieren.
Schon einfache Sicherheitstechnik hilft
Schon einfache Maßnahmen wie eine ausreichende Beleuchtung des Betriebsgeländes helfen, um den Einbrechern ihr Vorhaben zu erschweren. Das Gleiche gilt für ein mit Mauern, Zäunen und geschlossenen Toren eingefriedetes Betriebsgrundstück, das den Zugang zum Firmengebäude erschwert.
Sicherheitsexperten empfehlen zudem den Einbau von mechanischen Sicherungen wie geprüften einbruchshemmenden Türen und Fenstern. Auch das nachträgliche Sichern von Türen, Durchgängen und Schaufenstern durch Rollläden, die am besten innenseitig montiert werden, ist oft möglich und sinnvoll.
Eine eingebaute Alarmanlage und eine installierte Videoüberwachung sind eine Abschreckung für Einbrecher. Beides ermöglicht zudem, die Polizei möglichst schnell zu informieren und erlaubt es, wichtige (Bild-)Informationen über den Täter und den Tathergang aufzunehmen. Auch eine Kooperation mit einem qualifizierten Wach- und Sicherheitsunternehmen ist ein sinnvoller Einbruchschutz.
Darauf haben es Diebe häufig abgesehen
Besonders häufig werden laut GDV bei Einbrüchen Waren, Bargeld, Maschinen, Büroausstattung oder andere hochwertige Ausrüstungsgegenstände gestohlen, aber auch Einrichtungen oder wichtige Geschäftsunterlagen und -daten zerstört oder beschädigt.
In der Folge solcher Schäden kann es schnell zu Produktionsausfällen oder Betriebsstillständen kommen, die im Extremfall sogar die Insolvenz der Firmen nach sich ziehen können.
Da es leider keine 100-prozentige Sicherheit vor Einbrüchen gibt, ist es wichtig, dass Unternehmen auch einen ausreichenden Versicherungsschutz haben, um gegen die teils existenziellen Folgen abgesichert zu sein. Möglich ist dies zum Beispiel mit einer Geschäfts- beziehungsweise Inhaltsversicherung sowie einer Betriebsunterbrechungs-Versicherung.
Für eine Beratung zur passenden betrieblichen Versicherung stehen wir Ihnen gerne jederzeit zur Verfügung.