(verpd) Mehr als jeder dritte Euro, den Bürger hierzulande für private Zwecke ausgeben, entfällt auf das Wohnen. Das ist damit der mit Abstand größte Ausgabenposten für den Lebensunterhalt eines Privathaushaltes. Anteilig zum Einkommen sind die Lebenshaltungskosten bei Alleinlebenden besonders hoch. Dies zeigt eine aktuelle Studie des Statistischen Bundesamtes.
Alle fünf Jahre erstellt das Statistische Bundesamt (Destatis) eine sogenannte Einkommens- und Verbrauchsstichprobe (EVS). Für die vor Kurzem veröffentlichte EVS wurden in 2018 etwa 60.000 private Haushalte in Deutschland unter anderem nach ihren Ausgaben und Einnahmen befragt. Die Studie zeigt, dass das durchschnittliche monatliche Haushalts-Bruttoeinkommen in 2018 bei 4.846 Euro lag. Hier sind neben dem Arbeitseinkommen auch öffentliche Transferzahlungen wie Kindergeld bis hin zu Einkommen aus Vermögen alle Einkünfte aller Haushaltsmitglieder enthalten.
Das Haushalts-Nettoeinkommen, also die Bruttoeinkünfte abzüglich Steuern und Sozialabgaben, lag bei 3.661 Euro pro Monat. Insgesamt haben die Privathaushalte davon im Schnitt 2.704 Euro für den Konsum ausgegeben. Keine Ergebnisse liefert die Studie für Personen, die in einer Gemeinschaftsunterkunft wie einem Pflege- oder Altersheim wohnen, da dies nicht als Haushalt zählt. Auch für Haushalte mit mehr als 18.000 Euro Monatseinkommen können auf Basis der EVS keine Angaben gemacht werden, da die Anzahl dieser Haushalte in der Umfrage zu gering war.
Ein Drittel der Konsumausgaben entfällt auf das Wohnen
Unter die Konsumausgaben fallen die Ausgaben für Essen, Bekleidung, Gesundheit, Bildung, Freizeit, Telekommunikation, Verkehr – wie Kosten für den Öffentlichen Nahverkehr und das eigene Auto – bis hin zu Wohnkosten wie Miete und Energiekosten.
Der größte Anteil der Konsumausgaben, die die Privathaushalte tätigten, nämlich fast 34 Prozent beziehungsweise 908 Euro, entfielen auf den Bereich Wohnen, also auf Kosten für Miete oder Hausfinanzierung sowie für Heizung, Strom und Instandhaltung.
Der nächstgrößere Ausgabenposten bei den monatlichen Konsumausgaben nach dem Wohnen war mit 379 Euro und damit 14 Prozent der Konsumausgaben der Verkehr, also Ausgaben für ein Auto wie Leasing, Wartungs- und Kraftstoffkosten sowie Ausgaben für öffentliche Verkehrsmittel. Knapp dahinter lagen in 2018 mit 360 Euro, das sind etwas über 13 Prozent der Konsumausgaben, die Aufwendungen für Nahrungsmittel, Getränke und Tabakwaren.
Im Schnitt 300 Euro für die Freizeit
Etwas weniger, nämlich 304 Euro beziehungsweise rund elf Prozent der Konsumausgaben entfielen auf Kosten für Freizeittätigkeiten, Kultur und Unterhaltung – darunter fallen auch Pauschalreisen, Zeitungen und Hobbykosten. Hinzu kamen noch durchschnittlich 168 Euro monatliche Ausgaben (sechs Prozent der Konsumaufwendungen) für auswärts essen gehen und/oder übernachten. Jeweils rund fünf Prozent der Konsumausgaben entfielen auf Bekleidung (122 Euro) und Haushaltsgegenstände und -elektrogeräte (137 Euro).
Rund 115 Euro und damit circa vier Prozent der Konsumausgaben wurden je Haushalt und Monat für die Gesundheit aufgewandt, 71 Euro für Telekommunikation (knapp drei Prozent der Konsumausgaben) und 28 Euro (etwa ein Prozent der Konsumausgaben) für Bildung. Die restlichen 111 Euro der verbleibenden getätigten Konsumausgaben (rund vier Prozent aller Konsumaufwendungen) entfielen auf sonstige Waren und Dienstleistungen wie Schmuck, Körperpflegeprodukte, Friseurbesuch und anderes.
Hohe Lebensunterhaltskosten bei Singlehaushalten
Die Destatis-Statistik zeigt, dass 2018 fast drei Viertel der Haushaltsnettoeinkünfte, die einem Privathaushalt im Schnitt zur Verfügung standen, für den Konsum wie Wohnen, Verkehr und sonstige Lebensunterhaltskosten benötigt wurden. Je nach Einkommenshöhe und Anzahl der Haushaltsmitglieder ist der Konsumverbrauch sogar noch um einiges höher.
So beträgt der Konsumanteil eines Alleinstehenden an seinem Nettoeinkommen laut der Destatis-Studie im Schnitt sogar fast 80 Prozent. Schuld daran sind auch die hohen Wohnkosten. Das Haushalts-Bruttoeinkommen eines allein lebenden Singles lag im Schnitt bei 2.812 Euro, die Nettoeinkünfte bei 2.142 Euro und die privaten Konsumausgaben bei 1.706 Euro. Fast 42 Prozent aller Haushalte in Deutschland waren übrigens Einpersonenhaushalte.
Den Lebensunterhalt sichern
Insgesamt lässt sich feststellen, dass viele ihren Lebensstandard senken müssten, wenn sich ihr zur Verfügung stehendes Einkommen für eine längere Zeit oder sogar dauerhaft reduzieren würde. Doch gerade während des Erwerbslebens kann es trotz eventuell bestehender Sozialversicherungen aufgrund einer Krankheit oder eines Unfalles zu erheblichen Einkommensverlusten kommen.
Denn das Krankengeld der gesetzlichen Krankenversicherung oder eine gesetzliche Erwerbsminderungsrente der gesetzlichen Rentenversicherung reichen bei einer langfristigen Arbeitsunfähigkeit oder dauerhaften Erwerbsminderung nicht, um das bisherige Gehalt zu ersetzen. Um derartige Einkommenseinbußen im Falle einer Berufs- oder Erwerbsunfähigkeit oder einer Krankheit abzufedern, bieten private Versicherer unter anderem eine private Berufs- und/oder eine Erwerbsunfähigkeits-Versicherung sowie eine private Krankentagegeld-Police an.
Eine genauere Betrachtung Ihres Bedarfs und ggf. noch erforderlicher Absicherungsinstrumente erhalten Sie gerne auf Anfrage.