(verpd) In Stuttgart und München sind Immobilien am teuersten. Den größten Preisanstieg für neue Objekte verzeichnet Leipzig. Am günstigsten sind die eigenen vier Wände für Käufer in Bremen, Dresden und auch noch in Leipzig. Das zeigen Auswertungen eines Immobilienportals für neue Wohnungen und Häuser in Großstädten und deren näherer Umgebung.
Das Immobilienportal Immoscout24.de, eine Marke der Immobilien Scout GmbH, hat in diesem Jahr wieder eine Erhebung der Neubaukaufpreise für deutsche Großstädte und deren näherer Umgebung durchgeführt. Zum ersten Mal sind in dieser Auswertung neben Hamburg, Berlin, München, Frankfurt, Köln, Düsseldorf, Stuttgart auch Leipzig, Dresden und Bremen dabei.
Die Auswertung zeigt neben den Preisentwicklungen für Neubau-Eigentumswohnungen auch die Entwicklung des Neubau-Häusermarktes im jeweiligen Umland. Die Erhebung basiert auf Immobilien, die im genannten Immobilienportal inseriert sind.
15 Prozent Anstieg in Leipzig
Die durchschnittlichen Quadratmeterpreise für Eigentumswohnungen beziehen sich nach Angaben des Portals auf eine 80 Quadratmeter große Drei-Zimmer-Wohnung, „erbaut in den letzten drei Jahren und mit gepflegter Ausstattungsqualität“. Die Preise wurden auf Basis der Immobilienportal-Angebote in den zehn größten deutschen Metropolen ermittelt. Die durchschnittlichen Hauspreise beziehen sich auf ein Einfamilienhaus mit 140 Quadratmeter Wohnfläche, erbaut in den vergangenen drei Jahren auf 600 Quadratmeter Grundfläche.
In der Analyse wurden alle Häuser berücksichtigt, die zum Kauf in den letzten drei Jahren bei dem genannten Immobilienportal angeboten worden sind. Der Prozentwert beschreibt das Preiswachstum zwischen dem vierten Quartal 2018 und dem vierten Quartal 2019. Für Neubauten, Eigentumswohnungen und Häuser stiegen die Preise nach der Auswertung am deutlichsten in Leipzig. Den Anstieg beziffert das Immobilienportal auf über 15 Prozent in einem Jahr – allerdings ausgehend von einem niedrigeren Niveau als in westdeutschen Städten.
Leipzig zähle gemessen an den durchschnittlichen Quadratmeterpreisen immer noch zu den preiswerteren deutschen Metropolen. Käufer zahlen hier für eine neu gebaute Eigentumswohnung durchschnittlich 3.152 Euro pro Quadratmeter. Für ein Haus liegen die Kosten im Schnitt schon über 500.000 Euro.
Große Differenz zwischen Neubau und Bestandsimmobilie
Neubau oder Bestandsimmobilie? Was sich für Interessenten in welchen Regionen in Deutschland rechnet, hatte die Deutsche Postbank AG bereits letztes Jahr in einem Teil ihrer Studie „Wohnatlas 2019“ analysiert. In der Region Leipzig, im Harz und in den sieben größten Städten Deutschlands sowie in ihrem Umland sind Neubauten deutlich teurer als Bestandsimmobilien.
Die höchste Differenz ergibt sich nach der Analyse der Postbank aber für den Landkreis Miesbach in Oberbayern, der eine Dreiviertelstunde von München entfernt ist. Hier beträgt der Preisunterschied zwischen Neu- und Bestandsbau knapp 200.000 Euro.
Im März 2019 hatte das Geldinstitut einen Marktüberblick über die Quadratmeterpreise „gebrauchter“ Eigentumswohnungen im Jahr 2018 mit Vergleich zum Vorjahr veröffentlicht. Dabei zeigte sich, dass die Preise in 90 Prozent der Landkreise und Städte weiter gestiegen sind.
Die teuersten und günstigsten Regionen für Neubauten
Am teuersten bleiben, wie diverse Erhebungen zeigen, Neubauten in München. Hier müssen Immobilienkäufer für neue Eigentumswohnungen durchschnittlich 9.214 Euro pro Quadratmeter auf den Tisch legen (plus 6,8 Prozent), rechnet das genannte Immobilienportal vor. Eine durchschnittliche Wohnung mit 80 Quadratmeter Wohnfläche kostet hier 737.120 Euro. Wer den Traum vom eigenen Haus realisieren möchte, muss in der bayerischen Landeshauptstadt mehr als das Doppelte hinlegen: 1.485.581 Euro kostet ein Durchschnittshaus (plus 5,1 Prozent).
Die Preise sind im Vergleich zu anderen deutschen Städten hoch, aber Stuttgart nähert sich München an. Ein neues Haus kostet hier durchschnittlich 1.072.353 Euro (plus 8,2 Prozent). Der Quadratmeter für Neubau-Eigentumswohnungen kostet im Schnitt 6.951 Euro. In den Städten Bremen und Leipzig und deren Umland lassen sich nach Angaben des Immobilienportals Einfamilienhäuser noch unter 400.000 Euro erwerben. Dresden-Stadt und die Region haben mit 294.709 Euro ebenfalls einen niedrigen Durchschnittswert für die eigenen vier Wände.
Im Kreis Prignitz in Brandenburg zahlen Bauwillige im Schnitt sogar nur 136.602 Euro für ein neues Haus. Berlin als Hauptstadt verzeichnet laut der aktuellen Auswertung einen rasanten Preisanstieg im zweistelligen Prozentbereich (plus 11,4 Prozent). Berlin-Wartenberg stellt mit 1.769 Euro pro Quadratmeter dennoch den Stadtteil mit dem niedrigsten Quadratmeterpreis für Eigentumswohnungen dar.
Nicht überall rechnet sich der Immobilienkauf
Eigentümer von Wohnungen können in vielen Regionen mit satten Wertzuwächsen rechnen, insbesondere in den Metropolen, in Süddeutschland und im Nordwesten. Verluste drohen in Ostdeutschland, im Ruhrgebiet und im Saarland. Das zeigt eine bis ins Jahr 2030 reichende Prognose, die das Hamburgische Weltwirtschaftsinstitut gemeinnützige GmbH (HWWI) vor knapp einem Jahr für die Postbank erstellt hatte.
In 386 von 401 Kreisen und kreisfreien Städten in Deutschland wäre Eigentum für den durchschnittlichen Haushalt finanzierbar, so eine andere Musterrechnung des Geldinstituts. In manchen Regionen ist der Erwerb einer Wohnung sogar günstiger als die Miete. In vier der sieben größten Städte (München, Berlin, Hamburg, Frankfurt am Main) muss für den Kauf aber mehr Kapital aufgewendet werden.
Eine Hausfinanzierung kann übrigens auch über eine Lebensversicherung erfolgen. Während die meisten Banken vor allem Darlehen mit einer Laufzeit von bis zu 15 Jahren anbieten, vergeben Versicherer nach Angaben des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. (GDV) problemlos Kredite mit einer Zinsbindung von 20 oder gar 30 Jahren.
Für eine Beratung zur Baufinanzierung über bankenunabhängige Experten, die Absicherung von Darlehen sowie die Versicherung von Gebäuden inkl. baubegleitender Risikodeckungen sprechen Sie uns gerne jederzeit an!