31.1.2020 (verpd) Nach aktuellen Daten des Statistischen Bundesamtes waren 2017 wieder erneut Herz-Kreislauf-Erkrankungen die mit Abstand häufigste Todesursache in Deutschland, gefolgt von Krebsleiden. Diese beiden Krankheitsgruppen sind laut der entsprechenden Statistik für über 60 Prozent aller Todesfälle hierzulande verantwortlich. Zudem hat sich die Anzahl der Todesfälle gegenüber den Vorjahren wieder deutlich erhöht.
Nach vorläufigen Zahlen des Statistischen Bundesamtes (Destatis) sind 2018 rund 954.900 Personen in Deutschland gestorben. Dies entspricht dem höchsten Wert in diesem Jahrtausend. 2017 waren es noch knapp 932.300 Todesfälle. Mehr Verstorbene als 2018 gab es zuletzt 1978 mit fast 955.600 gestorbenen Personen.
Aus dem ergänzenden Statistikmaterial der Destatis geht hervor, welches die häufigsten Todesursachen waren. Dabei werden die Ursachen nach der sogenannten Internationalen statistischen Klassifikation der Krankheiten und verwandter Gesundheitsprobleme, kurz der vierstelligen ICD-10-Klassifikation aufgelistet. Aktuell liegen Zahlen für das Jahr 2017 vor.
Häufigste Todesursache: Herz-Kreislauf-Erkrankungen
Im Berichtsjahr sind hierzulande rund 344.500 Personen an Krankheiten des Kreislaufsystems wie Herzinfarkt, Bluthochdruck oder Schlaganfall gestorben. Der Anteil an den Todesfällen, die wegen dieser Erkrankungen verursacht wurden, ist von über der Hälfte Ende der 1980er-Jahre auf rund 40 Prozent in 2012 und zuletzt unter 37,0 Prozent gesunken.
Zwar sterben immer noch anteilig mehr Frauen als Männer daran. Konkret waren es 2017 rund 188.400 Frauen und knapp 156.200 Männer. Relativ gesehen ist jedoch der Anteil der Frauen, die an Herz-Kreislauf-Erkrankungen verstorben sind, zurückgegangen – deren Anteil lag 2013 noch bei rund 57 Prozent und betrug in 2017 nun weniger als 55 Prozent.
Im Berichtsjahr starben in Deutschland knapp 47.000 Menschen allein an einem Herzinfarkt (I21), wie die Daten weiter zeigen. Zwischen 2011 und 2013 waren es noch jeweils rund 55.000 Personen, in den fünf Jahren davor etwa 60.000 und 2003 sogar fast 70.000 Bürger. Mit unverändert gut 40 Prozent waren Frauen 2017 deutlich seltener betroffen als Männer.
Krebsleiden an zweiter Stelle
Einer Krebserkrankung (Neubildungen) erlagen in 2017 knapp 235.700 Menschen. Damen waren hier aktuell mit etwa 46 Prozent seltener betroffen als Herren. Der Anteil der Neubildungen als Todesursache ist im Gegensatz zu den Herz-Kreislauf-Krankheiten von rund einem Fünftel Anfang der 1980er-Jahre auf aktuell über ein Viertel, nämlich auf 25,3 Prozent aller Todesfälle angestiegen.
Bösartige Neubildungen der Bronchien und der Lunge (Lungen- und Bronchialkrebs) waren beim männlichen Geschlecht die am häufigsten diagnostizierte Krebsart (28.663 Fälle). Die häufigste Einzeldiagnose entfällt beim weiblichen Geschlecht weiterhin auf Brustkrebs (18.396 Fälle).
Insgesamt wurde damit bei über 62 Prozent der 2017 Verstorbenen eine Diagnose im Rahmen der beiden vorgenannten Krankheitsarten, nämlich Krankheiten des Kreislaufsystems sowie Neubildungen als Todesursache festgestellt.
Weitere häufige Todesursachen
Dritthäufigste Todesursache sind Krankheiten des Atmungssystems wie unter anderem COPD. Rund 68.400 Personen sind in 2017 daran gestorben. Das entspricht einem Anteil von 7,3 Prozent aller Todesfälle, der sich seit vielen Jahren nicht signifikant verändert hat. Auf Platz vier der häufigsten Gründe, warum Menschen hierzulande versterben, liegen Psychische und Verhaltensstörungen wie Demenz. 2017 sind über 52.600 Personen – und damit plus über ein Achtel im Vergleich zum Jahr zuvor – in Deutschland daran gestorben.
Deren Anteil hat seit Jahren stark zugenommen. 1980 entfielen nur knapp 0,7 Prozent der Todesdiagnosen auf diese Leidensart. Im Jahr 2000 waren es 1,0 Prozent, 2010 2,9 Prozent und 2017 bereits 5,6 Prozent aller Todesfälle. Seit 2015 liegen diese Erkrankungen auf dem vierten Platz der häufigsten Sterbeursachen. Bis 2011 war diese Leidensart dagegen nicht unter den ersten sechs häufigsten Todesursachen.
Eine weitere häufige Todesursache sind Krankheiten des Verdauungssystems wie Leberzirrhose oder Blinddarmdurchbruch. Ihr erlagen im Berichtsjahr rund 41.000 Bürger, und damit etwa genauso viel wie jeweils in den vorangegangenen vier Jahren. Diese Erkrankungen sind in 2017 die fünfthäufigste Todesursache mit einem Anteil von 4,4 Prozent aller Todesfälle.
Fast 40.000 Todesfälle durch äußere Ursachen
Auf Platz sechs lagen 2017 äußere Ursachen wie Unfälle, Suizid oder Komplikationen bei medizinischen oder chirurgischen Eingriffen. Insgesamt verloren hierdurch fast 39.900 Personen ihr Leben, das waren 4,3 Prozent aller im Berichtsjahr Verstorbenen. Davon kamen fast 25.000 Personen bei häuslichen, Verkehrs-, Arbeits- oder sonstigen Unfällen sowie gut 9.200 durch Suizid ums Leben.
Weitere häufige Todesursachen waren Endokrine, Ernährungs- und Stoffwechselkrankheiten mit fast 34.000 Todesfällen (3,6 Prozent aller Todesfälle) sowie Krankheiten des Nervensystems, deswegen verstarben über 32.300 Personen (3,5 Prozent aller Todesfälle).
Damit die Angehörigen im Falle des eigenen Ablebens zumindest finanziell ausreichend abgesichert sind, sollte man frühzeitig eine entsprechende Vorsorge treffen. Denn die gesetzliche Hinterbliebenenrente, sofern überhaupt ein Anspruch darauf besteht, reicht in der Regel nicht aus. Was die Angehörigen ohne eine private Zusatzvorsorge im Todesfall erhalten würden und wie hoch die eventuelle Absicherungslücke ist, damit die Hinterbliebenen ihren Lebensstandard problemlos halten können, ermitteln wir gerne im persönlichen Beratungsgespräch.