28.2.2020 (verpd) Die Angst, durch den Beruf krank zu werden, ist bei Angestellten deutlich höher als bei Selbstständigen. Auch je nach Branche gibt es deutliche Unterschiede, wie eine repräsentative Umfrage belegt.
Arbeitnehmer schätzen ihr Risiko, dass sie im Laufe des Erwerbslebens eine berufliche Erkrankung erleiden, höher ein als Selbstständige, wie eine aktuelle Studie eines Versicherers ergab. Grundlage dafür war eine nach Alter und Geschlecht repräsentative Umfrage über das Onlinepanel des Forschungsinstituts Yougov GmbH. Befragt wurden über 3.600 hierzulande Erwerbstätige ab 15 Jahren.
In einer Frage konnten die Umfrageteilnehmer angeben, wie hoch sie ihr persönliches Risiko einschätzen, dass sie durch die Ausübung ihres derzeitigen Berufes krank werden. Die Antwort konnten sie in Prozent gewichten – null Prozent stand für gar kein Risiko und 100 Prozent für die Aussage, dass sie auf alle Fälle damit rechnen, wegen ihres Berufes einen Gesundheitsschaden zu erleiden. Im Durchschnitt gaben die befragten Erwerbstätigen ihr Risiko, durch den Beruf krank zu werden, mit 36 Prozent an.
Unterschiede nach Berufsgruppen und Branchen
Allerdings gab es deutliche Unterschiede zwischen Arbeitnehmern und Selbstständigen aber auch zwischen den verschiedenen Branchen. So schätzte fast ein Viertel der Arbeitnehmer ihr Risiko, durch den Beruf einen Gesundheitsschaden zu erleiden, mit über 60 Prozent ein, bei den Selbstständigen waren es hingegen nur etwa jeder Sechste. Während bei den Selbstständigen sogar die Mehrheit, nämlich fast sechs von zehn Befragten ihr Risiko bei weniger als 30 Prozent sahen, waren es bei den Arbeitnehmern weit weniger als die Hälfte der Umfrageteilnehmer.
Am höchsten, nämlich mit einer Wahrscheinlichkeit von je 53 Prozent, sahen die befragten Erwerbstätigen aus den Branchen medizinische Gesundheitsberufe wie Ärzte und Pfleger, aber auch vom Sicherheits- und Reinigungsgewerbe ihr Risiko, berufsbedingt zu erkranken.
Am niedrigsten wurde die Gefahr, wegen des Berufes einen Gesundheitsschaden zu erleiden, dagegen von den Beschäftigten im Bereich Recht und Verwaltung eingeschätzt. Im Durchschnitt lag hier der Wert bei 25 Prozent.
Grundsätzliches Risiko besteht
Grundsätzlich besteht jedoch nicht nur durch die Ausübung des Berufes ein Risiko, krank zu werden oder einen sonstigen Gesundheitsschaden zu erleiden. Auch Krankheiten, die nahezu jeden treffen können, wie Krebs oder ein Schlaganfall, oder ein Unfall, egal ob während der Arbeit oder in der Freizeit, können dazu führen, dass man seinen bisherigen Beruf nicht oder nur noch eingeschränkt ausüben oder auch gar nicht mehr erwerbstätig sein kann.
Wer jedoch berufs- oder gar erwerbsunfähig wird, erhält – wenn überhaupt – nur wenige gesetzliche Leistungen. Alle, die nach dem 1. Januar 1961 geboren sind, haben beispielsweise keinen Anspruch mehr auf eine gesetzliche Berufsunfähigkeitsrente. Und auch bei einer vollständigen Erwerbsminderung, also, wenn man nicht nur seinen erlernten Beruf, sondern auch jede andere Erwerbstätigkeit nicht oder weniger als drei Stunden am Tag ausüben kann, ist die gesetzliche Erwerbsminderungs-Rente erheblich niedriger als das bisherige Einkommen.
Daher ist es für jeden Erwerbstätigen wichtig, die finanziellen Folgen einer möglichen Berufs- oder gar Erwerbsunfähigkeit ausreichend abzusichern, um im Falle des Falles neben den gesundheitlichen Folgen nicht auch noch mit Geldproblemen konfrontiert zu werden. Die Versicherungswirtschaft bietet hierzu entsprechende Lösungen an, mit der sich Einkommenslücken aufgrund einer Berufs- oder Erwerbsunfähigkeit absichern lassen. So zahlt beispielsweise eine abgeschlossene Berufs- oder Erwerbsunfähigkeits-Versicherung eine vereinbarte Rente im Versicherungsfall.