(verpd) Auch in Zeiten der Corona-Pandemie wollen viele nicht auf ihren Urlaub verzichten. Allerdings planen die meisten keine Fernreisen, sondern werden innerhalb Deutschlands oder in ein europäisches Land verreisen, wie eine Umfrage zeigt. Wer mit dem Auto reisen möchte, sollte entsprechend vorplanen, denn bereits einige wenige Maßnahmen helfen, um entspannt und ohne böse Überraschungen das Reiseziel zu erreichen.
Laut einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungs-Instituts Infratest Dimap im Auftrag des TV-Senders ARD (SWR) wollen in diesem Jahr 31 Prozent innerhalb Deutschlands und 19 Prozent in ein europäisches Land verreisen. Nur drei Prozent planen für den Sommerurlaub eine Fernreise zu einem Reiseziel außerhalb Europas – letztes Jahr waren es noch zehn Prozent. Die Umfrage basiert auf einer Befragung von über 1.000 Bürgern im Mai dieses Jahres.
Experten erwarten, dass besonders viele mit dem Auto verreisen werden. Wer eine Autoreise plant, sollte bereits im Vorfeld einiges beachten, damit die Fahrt zum Reiseziel möglichst zum Vergnügen und nicht zum Drama wird. Dazu gehört unter anderem, dass man die Reisetauglichkeit des Pkws sicherstellt, das richtige Equipment im Auto hat und das Reisegepäck sicher verstaut.
Für ein reisetaugliches Fahrzeug
Um beispielsweise das Pannen- und Unfallrisiko zu reduzieren, sollte man nach Aussagen der Experten des Deutschen Verkehrssicherheitsrats e.V. (DVR) das Fahrzeug vorab in einer Fachwerkstatt kontrollieren lassen. Geprüft werden sollten auf alle Fälle die Bremsen, das Licht, der Ölstand und sonstige Betriebsflüssigkeiten, die Scheibenwischanlage, die Stoßdämpfer und die Elektrik.
Wichtig ist auch ein korrekter Reifendruck entsprechend der Beladung – dieser ist unter anderem der Betriebsanleitung des Pkws zu entnehmen. Zudem müssen die Reifen, inklusive des Ersatzreifens, ein ausreichendes Reifenprofil haben und frei von Rissen und sonstigen Beschädigungen sein. Kommt es doch zu einer Panne, können ein mitgenommenes Abschleppseil, ein Starthilfekabel, eine Taschenlampe und ein Paar Arbeitshandschuhe gute Dienste leisten.
Sinnvoll ist auch ein Kfz-Schutzbrief. Verweigert der Pkw den Dienst, sorgt ein vom Schutzbrief-Versicherer organisierter Reparaturdienst vor Ort dafür, dass das Kfz wieder fahrtüchtig wird. Ist die Reparatur nicht möglich, wird vom Versicherer ein Abschleppdienst organisiert und bezahlt, der das defekte Fahrzeug zur nächsten Werkstatt bringt. Je nach Vertragsvereinbarung bietet ein Schutzbrief noch weitere hilfreiche Leistungen bei einer Panne oder einem Unfall im In-, aber auch im Ausland.
Vorgeschriebenes Equipment im Auto
Neben den Autopapieren sollte man zudem die Grüne Karte – der europaweit anerkannte Nachweis über die bestehende Kfz-Haftpflichtversicherung – und einen Europäischen Unfallbericht im Auto mitführen. Des Weiteren ist darauf zu achten, das im Auto das vorgeschriebene Equipment mitgenommen wird – dies kann je nach Reiseland abweichen. Grundsätzlich sollten in jedem Auto ein Warndreieck, ein Verbandkasten, eine oder besser je nach Anzahl der Insassen mehrere Warnwesten mitgeführt werden.
Einige Länder schreiben noch weitere Ausrüstungen vor. So muss man zum Beispiel in Belgien, Bulgarien, Rumänien, Polen, Estland und Lettland einen Feuerlöscher im Auto mitführen. Empfehlenswert und manchmal auch vorgeschrieben sind Ersatzglühlampen insbesondere in Ländern mit einer Lichtpflicht am Tag wie in Bulgarien, Finnland, Norwegen, Polen, Slowenien, Serbien, Schweden, der Schweiz, Tschechien und Ungarn.
Zu beachten ist zudem: Während in Deutschland das Mitführen eines vollen Benzinkanisters kein Problem ist, darf dieser in Bulgarien, Griechenland, Kroatien und Rumänien nicht ein- oder mitgeführt werden. Dies gilt auch auf vielen Autofähren.
Wichtige Hinweise zu Auslandsreisen
Um Ärger und unnötige Strafen zu vermeiden, sollte man sich immer vor einer Auslandsreise über die geltenden Einreise- und Verkehrsregeln sowie die vorgeschriebene Fahrzeugausstattung des jeweiligen Urlaubslandes informieren. Welche Verkehrsregeln in der Europäischen Union gelten und welche Kfz-Ausrüstung vorgeschrieben ist, zeigen eine kostenlos herunterladbare App sowie ein Webportal der Europäischen Kommission.
Entsprechende Informationen, aber auch Hinweise, was bei einer Panne oder einem Unfall im Ausland zu beachten ist, gibt zudem die kostenfrei downloadbare App „Mit dem Auto ins Ausland“ des Europäischen Verbraucherzentrums Deutschland (EVZ).
Gerade in der aktuellen Corona-Pandemie kann sich vieles schnell ändern. So gilt es unbedingt darauf zu achten, inwieweit man überhaupt in ein Land ohne Probleme einreisen darf. In einigen europäischen Ländern gibt es nämlich aufgrund der Pandemie beispielsweise immer noch Einreisesperren oder -beschränkungen in Form einer 14-tägigen Quarantäne. Für manche Länder besteht noch weiterhin eine Reisewarnung seitens der Bundesregierung. Entsprechende länderspezifische Sicherheitshinweise findet man online beim Auswärtigen Amt.
Die richtige Beladung
Sinnvollerweise sollte man vor Reiseantritt eine Reiseroutenplanung vornehmen, die auch Pausen und entsprechend große Zeitpuffer, zum Beispiel, wenn die Fahrt noch mit einer Fähre weitergehen soll, berücksichtigt. Wenn man weiß, wo Umleitungen sind beziehungsweise wie man staugefährdete Strecken umfahren kann beziehungsweise typische Stoß- und Reisezeiten umgeht und am Reisetag die Verkehrsmeldungen beachtet, kommt man deutlich entspannter ans Ziel.
Kurz vor oder am Reisetag gilt es, das Reisegepäck sicher zu verstauen und dabei die Zuladungsgrenze des Fahrzeugs einzuhalten. Schwere Gepäckstücke sind sinnvollerweise nahe am Boden und möglichst in der Mitte des Fahrzeugs zu platzieren. Bei der Verwendung eines Fahrrad- oder Dachgepäckträgers muss darauf geachtet werden, dass dieser korrekt und sicher montiert und die zulässige Dachlast – also das Gesamtgewicht von Träger und Ladung – nicht überschritten wird.
Damit für Kinder eine längere Autofahrt nicht zu eintönig oder anstrengend wird, empfiehlt sich die Mitnahme von griffbereiten und während der Fahrt nutzbaren Spielsachen. Während der Fahrt sollte man laut DVR spätestens alle zwei Stunden eine Pause von 20 bis 25 Minuten einlegen. Das beugt einer Ermüdung des Fahrers vor und ist für die Mitreisenden eine willkommene Abwechslung. Etwas Gymnastik sowie eine vitaminreiche Zwischenmahlzeit und gesunde Getränke wie Mineralwasser oder Tee während der Pause helfen, fit zu bleiben.